Ashi sabaki (oder Tai sabaki)
Fußarbeit heißt das Zauberwort. Um richtig mit der Naginata angreifen zu können müssen wir zunächst einmal lernen uns richtig fortzubewegen.
Bei der gesamten Fußarbeit ist es wichtig sich über den Boden gleitend auf den Ballen fortzubewegen – die Beine stehen also immer “unter Spannung”. Wir stehen ca. schulterbreit (etwa anderthalb Fußlängen Abstand zwischen beiden Fersen), den vorderen Fuß in Richtung des Gegners orientiert und den hinteren Fuß im rechten Winkel zum vorderen. Das Ergebnis ist ein seitlich zum Gegner orientierter Stand. Das Gleichgewicht ist stets über der Körpermitte (also 50:50) auf beide Füße verteilt. Alle Schritte gibt es in beiden Körperausrichtungen – näheres dazu unter Punkt 4. Kamae - die Grundstellungen.
Beachtet bitte, dass dieser Artikel nur eine Gedächtnisstütze darstellt. Es wird sehr schwierig werden die beschriebenen Schritte nach den hier aufgeführten Beschreibungen auszuführen, wenn man sie noch nicht selbst geübt oder gesehen hat.
Es gibt 5 grundlegende Arten von Schritten mit der Naginata, die jeweils in verschiedene Richtungen ausgeführt werden können:
Okuri ashi
Mit Okuri ashi bewegt man sich vorwärts (Okuri ashi mae) oder rückwärts (Okuri ashi ato). Bei einem Vorwärtsschritt wird zuerst der vordere Fuß bewegt, der hintere nachgezogen und bei einem Rückwärtsschritt umgekehrt – erst den hinteren, dann den vorderen Fuß.
Ayumi ashi
Diesen Schritt charakterisiert die kreuzende Bewegung der Füße. Bei einem Ayumi ashi nach vorn beginnt man die Bewegung mit dem hinteren Fuß, dieser überholt den vorderen, der danach die Bewegung fortführt und den hinteren Fuß wieder überholt – die Orientierung der beiden Füße und der Hüfte sollte während der gesamten Bewegung jedoch gleich bleiben. Nach hinten verläuft die Bewegung entsprechend umgekehrt. Mit diesem Schritt lassen sich große Entfernungen leicht überbrücken, da er dem normalen Gehen sehr ähnlich ist.
Hiraki ashi
Mit diesem Schritt bewegt man sich seitwärts, entweder ohne Änderung der Körperausrichtung oder mit. Ändert man die Körperausrichtung nicht (typisch für die Schrittübungen in der Gruppe am Beginn einer Trainingseinheit), bewegt man, wie beim Okuri ashi, zuerst den Fuß, der bereits am nächsten zur gewünschten Schrittrichtung steht (also entweder links oder rechts).
Bei einem Hiraki ashi mit Änderung der Körperausrichtung bleibt dieses Prinzip ebenfalls erhalten, aber man dreht sich gleichzeitig mit dem Schritt noch auf die jeweils andere Körperausrichtung (wie beim Fumikae ashi – weiter unten). Dieser Schritt ist allerdings eher als Teil bestimmter Angriffstechniken typisch.
Fumikae ashi
Dieser Schritt ändert einfach die Körperausrichtung, ohne dass man sich hierbei von der Stelle bewegt. Der hintere Fuß dreht sich ein, bis er parallel zum vorderen steht, holt bis zum vorderen Fuß auf, welcher sich danach einfach nach hinten bewegt und dadurch die neue Körperausrichtung verursacht. Diesen Schritt sieht man am häufigsten in Verbindung mit den verschiedenen Schnittübungen.
Tsugi ashi
Mit diesem Begriff bezeichnet man einen Sprungschritt. Die Schrittrichtung ist hauptsächlich nach vorn (Tsugi ashi mae) oder zurück (Tsugi ashi ato). Bei einem Sprungschritt nach vorn leitet der hintere Fuß die Bewegung ein. Mit diesem “kickt” man den vorderen Fuß auf seine neue Position (die Füße berühren sich dabei nicht tatsächlich – der Begriff hilft nur bei der Vorstellung der Bewegung). Ebenso umgekehrt – bei einem Sprungschritt nach hinten beginnt der vordere Fuß den hinteren “weg zu kicken”. Dieser Schritt soll eine schnelle Positionsänderung über unterschiedliche Distanzen ermöglichen.
Kommandos:
- “Mae!” - 1x Okuri ashi nach vorn
- “Ato!” - 1x Okuri ashi nach hinten
- “Ayumi ashi mae!” - 2x Ayumi ashi nach vorn
- "Ayumi ashi ato!” - 2x Ayumi ashi nach hinten
- “Migi” oder “Migi ni hiraki!” - 1x Hiraki ashi nach rechts
- “Hidari!” oder “Hidari ni hiraki!” - 1x Hiraki ashi nach links
- “Tsugi ashi mae!” - 1x Tsugi ashi nach vorn
- “Tsugi ashi ato!” - 1x Tsugi ashi nach hinten
- “Mochikae te!” - 1x Fumikae ashi (allerdings umgekehrt – der vordere Fuß schließt nach dem eindrehen des hinteren also nach hinten auf), dabei Handwechsel an der Waffe